Tuesday, November 26, 2013

Seminar zur Rettung des Orumieh-Sees in Berlin

Teheran (Iran Daily) - Am vergangenen Freitag hat an der Freien Universität in Berlin ein deutsch-iranisches Seminar zur Rettung des Orumieh-Sees im Iran stattgefunden.
An dem Seminar nahmen Hochschulprofessoren und Umweltexperten beider Länder teil, außerdem der iranische Vize-Energieminister Rahim Meydani und Botschafter Alireza Sheikh Attar.
Die Freie Universität hat eine langjährige Erfahrung mit Umweltprojekten, sagte Prof. Behrouz Abdolvand von der FU, der das Seminar organisiert hatte, in seiner Ansprache. Das Ziel der Veranstaltung bestehe darin, zwischen den Umweltexperten beider Länder eine Kooperation aufzubauen, um die Austrocknung des Orumieh-Sees zu verhindern.
Nachdem eingangs die Ursachen für den aktuellen desolaten Zustand des Orumieh-Sees erörtert worden waren, wurden Vorschläge diskutiert, das Gewässer zu renaturalisieren.
Präsident Hassan Rohani hat die Rettung des Orumieh-Sees ganz oben auf seine Liste der Umweltpolitik gesetzt. Das wurde vom Vizepräsidenten der FU, Prof. Klaus Beck, nachdrücklich gewürdigt. Die neue iranische Regierung, so Beck, setze nach Jahren der Vernachlässigung alles daran, die Umweltschäden rückgängig zu machen. Dieses Seminar und weitere Kooperationen würden dazu hoffentlich beitragen.
Botschafter Sheikh Attar nannte den auf der Liste des UNESCO-Welterbes stehenden Orumieh-See als Eigentum der Menschheit und forderte alle Institutionen auf, sich an dessen Rettung zu beteiligen.
Die globale Klimaerwärmung, zurückgegangene Niederschläge und sinkendes Grundwasser seien für den Zustand des Orumieh-Sees ebenso verantwortlich wie Eingriffe der Landwirtschaft, die den Wasserzufluß in den See während der letzten Jahre drastisch verringert hätten, so Sheikh Attar. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche an den Ufern des Orumieh-Sees sei innerhalb weniger Jahre von 150 auf 450 Hektar gestiegen. Und das habe zu einem entsprechend erhöhten Wasserverbrauch geführt.
Auch Meydani erwähnte übermäßige Ausbeutung der Wasservorräte und reduzierten Wasserzufluß in den See als wichtige Ursachen der Problematik. Dieser Prozeß müsse durch die Politik gestoppt und rückgängig gemacht werden.