Sunday, December 16, 2012

Öko-Katastrophe verhindern - 5

Die Ablehnung des Dringlichkeitsgesetzes – seinerseits eine halbherzige Massnahme mit unbekannten Folgen – verärgerte gleichwohl die ansässige Bevölkerung. Eine Woche nach der Abstimmung gingen Sicherheitskräfte am 24. August 2011 gegen 30 Umweltaktivisten vor und verhafteten sie – sie waren dabei gewesen, einen friedlichen Protest zu organisieren, um der scheinbar unvermeidbaren Umweltkatastrophe Einhalt zu gebieten.
Doch das harte Durchgreifen hatte nicht die gewünschte Wirkung. in den vergangenen Monaten strömten Demonstranten zu Tausenden auf die Strassen von Urmia und brachten lautstark ihre Wut und Frustration über die Politik der Regierung und deren Fehlen eines Planes zur Rettung des Sees zum Ausdruck. Auch Bürger anderer Städte in derRegion schlossen sich rasch den Protesten an. So traurig die Geschichte des Urmiasees ist, sie ist leider nicht die einzige Umweltkatastrophe, die im Iran droht und die von der Habgier und Gleichgültigkeit islamischer Behörden den Warnungen von Experten gegenüber verschuldet wurde. Die Gotvand-Talsperre, ein Staudamm am Fluss Karun in der Provinz Chuzestan, ist ein weiteres Beispiel. Experten sind der Meinung, die Lage des Staudammes sei schlecht gewählt, da die weite Fläche hinter dem Staudamm Milliarden von Tonnen Salz enthält. Der See hinter dem Staudamm wird das Salz allmählich auflösen und sich in einen Salzwassersee verwandeln, der einen verheerenden Effekt auf das Ökosystem des Flusses Karun haben wird.
Es bleibt abzuwarten, ob die kleine Gruppe von Umweltaktivisten Erfolg damit haben wird, die iranische Regierung von einem überlegten Handeln zu überzeugen. In der Zwischenzeit wird der See weiter austrocknen; Dutzende von Aktivisten bleiben weiter in Haft. Diese traurige Geschichte ist eine weitere Erinnerung daran, mehr Druck auf das islamische Regime zu machen …

No comments:

Post a Comment